Eiablage und Eigelege
Nach einer guten Winterruhe erwachen die Zwergbartagamen zur Frühlingszeit. Die Frühlingszeit in Australien ist natürlich eine ganz andere Zeit, als wie bei uns. Der Frühling in Australien ist in der Zeit, wenn bei uns September bis März ist. Da die meisten Zwergbartagamen deutsche Nachzuchten sind, wird es auch kein Problem sein, sich an unsere Frühlingszeit zu gewöhnen. Die meisten Tiere werden ja schon nach unserer Jahreszeit erzogen. Allein über die Technik kann ich den Winterzyklus einrichten. Kürzere Lichtzeiten sowie herunterfahren der Heiztemperatur lässt es im Terrarium kühler werden. Nachdem die Tiere aus der Winterruhe aufwachen (kein Winterschlaf), werden die Zwergbartagamen von Tag zu Tag immer agiler. Schon nach kürzester Zeit beginnt die Balz, die ich schon vorher beschrieben habe. Die Zwergbartagamen gehören zu den Tieren, die Eier legen und aus denen nach einer bestimmten Inkubationszeit (Brutzeit) fertige Jungtiere schlüpfen. Dieses nennt man Ovipar. Nach der Paarungszeit, wo es dann auch zur Befruchtung gekommen ist, werden von dem Weibchen durchschnittlich zwischen 10 – 20 Eier abgelegt. Die Dauer der Trächtigkeit beträgt ca. 40 – 50 Tage nach Umfeld und Haltung der Tiere. Nachdem die Eier zusehnst wachsen, kann man auch die Konturen beim Weibchen schon sehr gut sehen. Zum Ende der Tragzeit frisst das Weibchen auch weniger als sonst üblich. |
Trotzdem sollte aber immer Frischkost und ausreichend Frischwasser zur Verfügung stehen. Bei den weiblichen Zwergbartagamen ist es möglich, die Spermien zu speichern. Dies erlaubt den Tieren dann, sich auch ohne zu paaren, bis zu drei mal im Jahr zu befruchten. | |
Während der Tragzeit ist es wichtig auf eine ausgewogene und Calciumreiche Kost zu achten. Ein gesundes kräftiges Weibchen kann bis zu 4 Gelege pro Jahr absetzen. Schon Tage vor der Eiablage wird das Weibchen unruhig. Wie schon geschrieben, frisst es weniger und läuft im Terrarium nervös umher. Es werden an verschiedene Stellen Probegrabungen gemacht. |
Der Sand muss für das Gelege feucht sein, sonst wird kein Gelege abgesetzt. Außerdem muss eine bestimmte Sandhöhe zum Graben vorhanden sein. Man spricht hier von mindestens 12 cm Sandhöhe. Nachdem das Weibchen eine Erkundung im Terrarium gemacht hat und an verschieden Stellen gegraben hat, wird es sich für eine bestimmte Stelle entschließen. | |
Dieser Vorgang kann unter Umständen Tage dauern. Oft sind diese Stellen im Schutz von Steinen, sonstigen Dekorationsgegenständen, oder unterhalb der Rückwand. Nachdem das Weibchen eine Höhle oder Grube ausgegraben hat und diese Ihr zur Ablage zusagt, wird sie die Eier ablegen. | |
Die Eier sind ca. bis zu 2 cm groß, länglich und erinnern uns ein wenig an weiße Bohnen. Die Eihaut ist weiß und gummiartig. Der Legevorgang ist für das Tier sehr anstrengend. Nachdem die Zwergbartagame ihre Eier abgelegt hat, fängt sie an, den Sand wieder zu verdichten. Sie schiebt den Sand auf das Gelege und klopft regelmäßig mit Bauch und Kopf den Sand wieder fest. |
Danach werden sogar bestimmte Konturen wieder beseitigt. Oft sind es die gleichen Stellen, wo auch zuvor das Weibchen schon Tage vorher ihre Probegrabungen gemacht hat. Hier ist es wichtig, dass man die Stellen ein wenig kennt. Um so eher weiß man wo man dann zu suchen hat. Es kann vorkommen, dass das Weibchen den Ablageplatz noch eine Weile im Auge behält oder dort noch sitzen bleibt. Durchaus ist es aber auch möglich, dass es nach dem anfüllen der Grube wieder seinen gewohnten Ablauf nachgeht. In dieser gesamten Zeit, sollte auf Vitaminreiche, Calciumreiche und vor allem auf Abwechselungsreiche Nahrung geachtet werden. Auch auf die Flüssigkeitsaufnahme sollte geachtet werden, damit die Zwergbartagame wieder zu Kräften kommt. Die Eier dürfen beim entnehmen aus dem Gelege nicht mehr gedreht werden. Vor allem muss man mit den Eiern sehr vorsichtig umgehen. |
Nach etwa 50 – 70 Tage, je nach Temperatur, Schlupfsubstrat und Feuchtigkeit, ist der Zeitigungstermin da. Ich persönlich habe einen Brutschrank gebaut, nachdem ich mit einem Styroporbrutkasten nicht mehr auskam. | |
Die Bruttemperatur liegt in dem Schrank bei +29°C. Die Feuchtigkeit liegt zwischen 80% - 90%. Die Feuchtigkeit im Brutsubstrat, sowie im Brutschrank ist sehr wichtig. Nach der Brutzeit, haben die Eier ungefähr das zwei - dreifache an Volumen zugenommen, durch die Feuchtigkeit. Und das ist für das Eiwachstum und somit für das Embryo und später Jungtier sehr wichtig. |
Den Bau des Brutschranks habe ich in einem gesonderten Abschnitt beschrieben. Als Brutmaterial nehme ich Vermiculite. Als Brutsubstrat gibt es viele Möglichkeiten. Die einen nehmen Perlite und andere sprechen von Seramis. Ich persönlich bin mit Vermiculite sehr zufrieden. | |
Nach der Schlupf müssen die noch schwachen Jungtiere aus dem Brutgelege genommen werden, damit sie nicht die anderen Eier zerstören. Die Jungtiere kann man schon in einem separaten Terrarium setzen. Dieses Terrarium sollte natürlich auch dementsprechend hergerichtet sein. | |
Als Bodenbelag könnte man feuchtes Zewapapier auslegen, damit die eventuell noch nicht geschlossene Nabelöffnung sich nicht entzünden kann. Es kann vorkommen, dass Jungtiere schlüpfen, die noch einen Rest vom Dottersack unter dem Bauch haben. Auch das ist kein Problem. |
Für die nächsten 2-3 Tage ernähren sich die Jungtiere dann
noch vom Dottersack. Anschließen sind sie schon sehr
selbstständig und jagen auch schon mal hinter kleinere Futtertiere
hinterher.
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