Verhalten der Tiere

 

 

Die tagaktiven Zwergbartagamen haben unterschiedliche Verhaltensweisen.
Dazu muss man natürlich auch erstmal wissen, das Zwergbartagamen wechselwarme Tiere sind. Die Zwergbartagamen sind nicht in der Lage ihre Körpertemperatur aus eigener Kraft zu erhöhen.

Kommen Sie mal aus einer Schlafhöhle heraus, so suchen Sie sich gleich ein warmes Plätzchen. Die Körpertemperatur wird somit durch Sonneneinstrahlung erwärmt. Bei diesem Prozess der Körpererwärmung drücken sich die Tiere ganz flach auf dem Boden oder da wo sie gerade sitzen, damit der ganze Körper schneller warm wird. Dies ist unbedingt erforderlich, damit auch lebenswichtige Funktionen ausgeübt werden können. Die Körperfarbe könnte sich hierbei ändern. Kommen die Tiere aus Ihren Schlafplätzen heraus, könnte es sein, das Sie eine dunklere Farbe haben als wenn Sie schon länger warm sind. Da es zu viele Fressfeinde gibt, ist die Körpererwärmung erforderlich. Somit können sich die Tiere in der freien Natur auch wieder schneller bewegen. Im Terrarium haben wir natürlich nur Künstliche Licht- und Wärmequellen, die die Tiere auch nutzen werden. Deswegen sollte man auch im Vorfeld gut überlegen, was für Licht- und Wärmequellen ich nutze. Ist einmal der richtige Hitzezeitpunkt für den Körper erreicht, so werden Sie den Platz zum sitzen wechseln.

Verschiedene andere Agamenarten sind Einzelgänger und suchen sich nur zu den Paarungszeiten einen Partner. Bei den Zwergbartagamen ist es grundlegend anders. Es sind Gruppentiere und sollten immer zu mehreren in einer Gruppe gehalten werden.

Hier ist drauf zu achten, dass nur ein ausgewachsenes Männchen (Bock) mit ein oder mehreren Weibchen gehalten wird. Mehrere Weibchen sind natürlich sinnvoller, um die einzelnen Weibchen in der Paarungszeit nicht zu überfordern. Begegnen sich fremde Tiere untereinander, begrüßen Sie sich durch verschiedene Verhaltensmuster.
Hier liegt auch die Lösung für das Erkennen des Geschlechts und eventuellen zukünftigen Partners.  Eine Art der Begrüßung bei den Zwergbartagamen untereinander, ist das rhythmische einknicken der Vorderfüße. Es erinnert uns an Liegestützen. Hiermit signalisiert das Tier, hier bin ich zu Haus. Es ist ein typisches Territorialverhalten gegenüber fremden Artgenossen. Ein anderes Merkmal ist das Kopf nicken. Hiermit signalisiert das Tier, die Unterwürfigkeit. Es wird oft gesehen bei Böcken untereinander, wo sich ein Alphabock heraus kristallisiert hat. Auch in der Paarungszeit kann man es bei den Weibchen gegenüber dem Bock sehen. Ein anderes Verhalten, was wir bei den Zwergbartagamen sehen können, ist das „Ärmchen winken“. Es wird als Beschwichtigungsgebärde signalisiert.

Es kann bei zwei kämpfenden Böcken, aber auch bei Unsicherheit geschehen. Diese Verhaltensmuster sollen das andere oder fremde Tier provozieren, damit die Zwergbartagame sein Gegenüber einschätzen kann.

Hieraus erkennen die Tiere das Geschlecht und die Zugehörigkeit des Tieres oder auch zum Beispiel die Paarungsbereitschaft. Da die Zwergbartagamen auch einen ausgesprochenen Sinn für „Ihr“ Revier besitzen, kann es auch zu Revierkämpfen unter den Böcken kommen. Es wird zu Auseinandersetzungen kommen, die sich dann mit Beißangriffe steigert. Zuvor werden erst typische Drohgebärden signalisiert. Die können sich bemerkbar machen mit einem sehr kräftigen Körperwippen. Auch das typische „Breitseite“ zeigen gehört zum drohen. Hierbei zeigen sich beide Zwergbartagamenböcke die abgeflachte Körperseite seinem Gegenüber. In diesem Verhalten laufen beide Tiere im Kreis, zueinander herum. Im schlimmsten Fall kann es bis zum Anspringen und Blutigbeißen kommen. Nachdem die Rangfolge geklärt ist, wird man es auch immer beobachten, dass der Gewinner immer an erster Stelle steht. Geht es um den besten Sonnenplatz, als erster am Fressnapf zu sein oder zuerst das lebende Futtertier zu fangen. Man sollte aber darauf auch achten, dass das unterdrückte Tier auch weiterhin Nahrung zu sich nimmt. Oft ist es dann so, das durch diese Unterdrückung das Tier, Angst hat und sich nicht mehr im Terrarium so verhält, wie es eigentlich sollte. Oft wird eine Flucht oder ein Rückzug vorm Alpha-Bock getätigt. Dies kann nach einiger Zeit auch zum Tode des Tieres führen. Man sollte also schon seine Tiere genau kennen und ihre unnatürlichen Verhaltensweisen sehr genau deuten. Eine Trennung der beiden Tiere ist somit erforderlich um Verletzungen oder sogar Verluste von Gliedmaßen, wenn nicht sogar Verlust des Tieres, vorzubeugen. In freier Natur sind die Tiere auf sich selbst gestellt und können aus dem Blickfeld des dominanteren Tieres laufen. Im Terrarium ist es nicht möglich, so muss der Besitzer dafür sorgen, die Tiere zu trennen.

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