Schwarze Felsenagame (Laudakia melanura)

Hier sind wir bei den schwarzen Felsenagamen, oder auch Pakistanagame, wie Sie genannt werden. Ich hatte diese Art schon in einem anderen Zusammenhang angesprochen. Ich war vom Aussehen der Tiere sehr beeindruckt, als ich die Tiere mal in einer Zoohandlung vor langer Zeit gesehen habe. Diese Tiere gehören auch zu der Gruppe der Agamidaes, zur Untergruppe der Schuppenkriechtiere und da zur Familie der Leguane. Die Tiere kommen, wie der Name es sagt, aus Pakistan. Sie leben dort in Felsenregionen und sind selten auf dem Boden anzutreffen. Das unterscheidet die Tiere von den Australischen Zwergbartagamen, die sich auch mal gerne auf dem Boden im Sand aufhalten. Die Farbe der Tiere ist von sehr dunkelbraun bis hin zu schwarz vorhanden. Der Körperbau ist im Rumpfbereich rundlich, im Gegensatz zu den Australischen Zwergbartagamen, die im ganzem länglich sind. Die Gesamtlänge bei diesen Tieren liegt um die vierzig Zentimeter, wobei der Schwanz schon alleine über zwanzig Zentimeter misst. Das Aussehen des Schwanzes ist sehr schuppig. Die Körperschuppen wirken Mosaikartig und sind auf dem ganzen Körper verteilt. Bei den Jungtieren sind auf dem Körper hellere Punkte, die gelblich wirken, vorhanden. Bei den großen Schwarzagamen sind diese Punkte nicht mehr vorhanden. Der Bauch ist bei den Jungtieren noch hell bis cremig gelb. Die Körperfarbe der jungen Schwarzagamen ist ein wenig heller. Es tendiert von einem hellen gelblichen, bis hin zu einem sehr dunklen Braun. Bei den ausgewachsenen Schwarzagamen verliert sich mit der Zeit diese braune Farbe und die Tiere sind rundherum schwarz, lediglich ein schmaler Streifen am Bauch und die Schwanzwurzel bleiben hell. Die Kopf-Rumpflänge ist kürzer als wie bei den Australischen Zwergbartagamen. Der Nacken der Schwarzagamen ist bis an den Schultern mit länglich liegende Hautfalten versehen. Wenn man diese Hautfalten sieht, meint man, dass die Tiere eine Weste tragen. Der Kopf der schwarzen Pakistanagame ist in der Kontur sehr stark ausgeprägt. Er wirkt im Ganzen sehr knochig. Die Augenhöhlen stehen ein wenig ab, wie wir es von Fröschen kennen. Der Nasen-Mundbereich ist auch sehr stark ausgeprägt. Der Körper wirkt knochig, so dass man am Rücken die Rippen sogar sehr gut deutlich sehen kann. Die Australischen Zwergbartagamen sind da hingegen eher fleischig. Die Muskulatur der Schwarzagame ist an den Hinter- und Vorderbeinen sehr kräftig ausgebildet. Man könnte meinen, es sind dort um den Knochen extra Muskelpakete umwickelt worden. Aber diese stark ausgebildete Muskulatur muss auch sein. Die Tiere laufen ja in ihrer Heimat nur an Felswänden herum und dementsprechend sind auch die Krallen ausgebildet. Vier Krallen sind an der Handwurzel, fast länglich in einer Linie liegend, vorhanden. Entsprechend der Klettereigenschaft, habe ich in meinem Terrarium die Rückwand, sowie eine Seitenwand mit einem Felsenrelief verkleidet. Die Schwarzagamen  laufen und springen dort von einer Ecke zur anderen. Diese Tiere brauchen auch Fremdwärme, um sich körperlich zu klimatisieren. Das kann man mit Speziallampen, wie Strahlern und Wärmespots regeln. Der Schlaf, sowie der gesamte Tagesablauf finden immer an der Wand hängend, statt. Ob die Tiere Kopf abwärts, oder nach oben laufend an der Rückwand hängen. Die Schwarzagame hält sich sehr gerne an der Rück- und Seitenwand auf. Es kommt natürlich vor, dass die schwarze Pakistanagame zum Fressen von der Wand herunter kommt. Auch zum jagen von Beutetieren geht sie schon mal herunter in den Sand, aber vorwiegend ist die Schwarzagame immer an der Wand vor zu finden. Verstecke werden genauso genutzt wie bei allen anderen Agamen. Hier ist es dann meist ein Pflanzenbusch oder eine, an der Wand stehende Wurzel. Auch kleine Nischen, die ich mit Steinen gebildet habe, werden dafür genutzt. Es kommt vor, das dann die Tiere auch an dieser Stelle, schon mal auf dem Boden gehen. Das gesamte Verhalten, einschließlich Balzverhalten dieser schwarzen Pakistanagame, ist aber wie bei den Australischen Zwergbartagamen gleich. Lediglich kommt es vor, dass sich das Pärchen in eine sehr innige Beziehung gibt. Die beiden sitzen dann sehr eng miteinander zusammen. Das Weibchen sitzt dann auf dem Bock, aber es kommt auch vor, das es umgekehrt ist. In manchen Situationen oder an verschiedenen Stellen macht der Bock mit wippenden Gesten auch hier seine Position zu anderen Tieren deutlich. Auch das geschieht an der senkrechten Felsenwand. Hier kommen die Krallen wieder dann sehr gut zur Hilfe. Könnte sich der Bock nicht richtig festhalten, würde er zwangsläufig von der Wand herunter fallen. Zeigt sich das Weibchen gegenüber dem Bock positiv, so krabbelt es seitlich unter dem Bock drunter. Ob die Paarung auch, wie alles anderes an der Wand im hängen gemacht wird, kann ich bis jetzt noch nicht sagen. Vielleicht findet die Paarung auch auf dem Boden, wie bei den Australischen Zwergbartagamen statt. Hatte bisher leider noch keine Möglichkeit gehabt, diese Situation zu beobachten. Da ich diese Tiere sehr schön finde und nur ein Pärchen hatte, kaufte ich mir auf einer Reptilienbörse noch Jungtiere dabei, die ich im Augenblick noch separat halte. Das Aussehen und die Verhaltensweisen dieser „Kleinen“ sind genau wie bei den „Großen“ identisch. Das Fressverhalten, ist auch wie bei den Australischen Zwergbartagamen gleich. Es wird eigentlich alles sehr gerne an Frischkost angenommen, aber auch an Lebendfutter, wird wie bei den Australischen Zwergbartagamen keine Ausnahme gemacht. Nur sollte man wieder an den Futterplan der Australischen Zwergbartagamen denken, die ja keine Zitrusfrüchte haben dürfen. Spitzenreiter bei den Schwarzagamen sind Heuschrecken. Wenn eine Heuschrecke an der Wand krabbelt, jagt die Pakistanagame hinter der Heuschrecke her. Die Jungtiere bekommen im Augenblick wechselweise Heuschrecken und junge Heimchen, die im Terrarium auch gerne gejagt werden. Leider gibt es von der „Schwarzen Pakistanagame“ noch nicht so viel Informationsmaterial, da die Tiere noch nicht so bekannt sind, aber ich denke das es mit der Zeit auch mehr werden wird.

 

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