Meine Heuschreckenzucht
Jeder
der Reptilien als Hobby hat, weiß das er auch Lebendfutter füttern
muss. Mit der Zeit kommt der Gedanke, aus Kostengründen seine eigenen
Futtertiere zu züchten. Man informiert sich im Internet und Literatur nach
den Futtertieren. Ich holte mir das Buch "Die Futtertierzucht" . Ich überlegte
mir,
welche Tiere ich am Besten züchten könnte. Es gibt
natürlich eine große Auswahl an Tiere. Schaben wollte ich nicht
züchten und Heimchen züchten war mir zu gefährlich. Die Heimchen
zählen ja zu dem Hausungeziefer. Bei der Zucht dachte ich daran, was wohl
passiert, wenn dir die Tiere flüchten gehen. In einem Privathaushalt
wäre das natürlich nicht so schön. Nach längerer
Überlegung kam ich dazu, dass wohl Heuschrecken eine optimale Lösung
wäre. Ich las alles über Heuschrecken in dem Buch. Die
Heuschreckenzucht schien mir eigentlich verhältnismäßig einfach
zu sein. Natürlich muss ich auch die Zeit für Fütterung und
Reinigung rechnen. Hinzu kommt die Zeit, das
Futter für die Heuschrecken zu besorgen. Eine Lieblingsspeise
der Heuschrecken, neben Möhren, sind Maisblätter. Da ich in einer
ländlichen Gegend wohne und einige Bauern kenne, ist es für mich kein
Problem. Aber man kann auch Romanasalat, Chicoree, grüne Weizentriebe und
Möhrengrün füttern. Auch verschiedene Getreidesorten fressen die
Heuschrecken sehr gerne. Jeder Züchter hat da so seine eigene Variante zu
füttern. Von Zeit zu Zeit setz ich in Keimboxen, Weizenkeime an, die dann
nach einiger Zeit austreiben. Die jungen Triebe sind bei den Heuschrecken sehr
beliebt. Den Keimansatz mach ich mit
Hobelspäne, das natürlich von nicht behandeltem Holz
stammt. Hierzu nehme ich 1 Teil Späne und 2 Teile Weizenkörner. Das
ganze mische ich gut miteinander und füll das ganze mit Wasser an. Nach
einem Tag einweichen, nehme ich das ganze aus dem Wasser und lege es locker in
eine Kunststoffbox. Diese Box stelle ich an einem hellen und warmen Platz. Nach
2-3 Tagen kommen die ersten grünen Keime. Nach etwa einer Woche steht der
Weizen schon sehr hoch, so das ich die Box dann im Heuschreckenzuchtkasten hinein
stellen kann. Also wie man sieht, gibt es genügend Möglichkeiten, den
Tieren abwechselungsreiches Futter zu bieten. Aber das Buch „Die
Futtertierzucht“ gibt da noch mehr Information. Wasser dürfen Die
Heuschrecken auf direktem Wege nicht bekommen. Die Heuschrecken nehmen die
notwendige Feuchtigkeit aus dem Frischfutter auf. Für die Tiere braucht man
natürlich einen geeigneten Zuchtraum. Eine Zoohandlung, hat mir ein
Zuchtbecken, nach meinen Angaben aus Glas gemacht. Das hat einen
Gitterboden, so dass der Kot der
Tiere dadurch in eine Kunststoffschublade darunter fällt. Dies ist
eine schnelle und einfache Möglichkeit der Sauberhaltung. Natürlich
muss auch in dem Becken sauber gemacht werden. Da die Heuschreckenhaut, genau wie
bei den Reptilien nicht mit wächst, muss sich die Heuschrecke auch
häuten. Das geschieht so, das die alte Haut am Kopf platz und das Tier durch
diese Öffnung hinaus krabbelt. Die alte Haut bleibt zurück und wird
eventuell von den anderen Heuschrecken aufgefressen. Wenn teilweise die alten
Hüllen zurück bleiben, sollte man sie natürlich entfernen. Aber
viele Abfallprodukte fallen schon durch das Gitter, in die Schubladen hinein. Es
muss bei der Einrichtung an Klettermöglichkeiten, als auch an
Versteckmöglichkeiten gedacht werden.
Als Klettermöglichkeit klebte ich die Wände mit Rasenteppich
aus, was auch optisch sehr gut wirkt. Zum Verstecken stellte ich leere
Eierkartons hinein. Natürlich brauchen die Tiere auch Licht und Wärme.
Als Lichtquelle nahm ich eine Glühbirne, die auch genügend Wärme
abgibt. Da das Zuchtterrarium nicht zu groß war, konnte ich die Wärme
bis zu +35°C mit den Glühbirnen erreichen. Als Ablagesubstrat für
die Schaumnester der Heuschrecken nahm ich ein Sand/Torfgemisch. Aber in der
Literatur ist auch von anderen Materialien, wie zum Beispiel Vogelsand die Rede.
Wer also dafür Interesse zeigt, sollte sich ausgiebig über die
Haltung und der Zucht dieser Tiere informieren. Nachdem das mit dem
einen
Heuschreckenzuchtkasten
geklappt hatte, aber nicht genügend Heuschrecken hatte, kam ich zu der
Überlegung mir noch mehr Heuschreckenzuchtbecken zu machen. Ich musste ja
viele Heuschrecken für meine Zuchttiere haben. Jede Zwergbartagame frisst
ohne Probleme zwei bis drei Heuschrecken am Tag. Da kommt schon eine Menge
zusammen. Zumal ich ja auch immer Jungtiere habe, die ich aber wechselweise auch
mit kleinen Heimchen fütterte. Ich kam zu einer Planung von mehreren
Heuschreckenzuchtkästen die ich dementsprechend auch eingerichtet habe. Die
Zuchtkästen stehen in einem separaten Schrank, den ich mit der
entsprechenden Elektrik auch versah. Pro Zuchtkasten machte ich 2 Lampenfassungen
rein, wobei Bohrlöcher beim Bau der Zuchtkästen in der Rückwand
oder Deckel schon berücksichtigt werden müssen. Die Lampen lassen sich
unabhängig von einander schalten.
Als Boden in dem Zuchtterarrium nahm ich diesmal
Aluminiumlochbleche. Man muss natürlich darauf achten, dass die Löcher
nicht zu groß sind. Junge Heuschrecken sind bei der Schlupf nur fünf
bis acht Millimeter groß. Sind die Löcher zu groß, so
können die Jungen Heuschrecken aus den Löchern entweichen. Eine Schale
mit entsprechendem Legesubstrat stellte ich für die Schaumnesterablage
hinein. Hinzu kamen kleine Kunststoffschalen für sehr dünne
Möhrenscheiben und Trockenfutter. Das Trockenfutter wird unter anderem
gemischt aus Haferflocken, Haferkleie, Weizenkleie und Semmelbrösel. Aber
das Fachbuch „Die Futtertierzucht“ geht da noch genauer drauf ein.
Wer also seine Futtertiere, aus Kostengründen, selber züchten will,
muss also erstmal die Voraussetzung für eine Heuschreckenzucht schaffen. Ein
weiterer sehr großer Vorteil ist es, das man weiß, was für
Futtertiere man seinen kleinen Lieblingen gibt.